Bayerisches Fernsehen zeigt sanierte Faktorei Bamberg

In seiner Reihe "Fabrikgeschichten" zeigt das Bayerische Fernsehen am kommenden Sonntag auch die sanierte Faktorei in der Bamberger Schweitzerstraße.

“Das ist eine ganz andere Stimmung in diesem Ambiente”, berichtet der Bamberger Stephan Fiedler über das Leben in einem denkmalgeschützten Haus. Fiedler ist einer der Protagonisten in dem Film “Fabrikgeschichten – Leben mit einem Denkmal” von Sybille Krafft. Der Streifen aus der BR-Reihe “Unter unserem Himmel” wurde am vergangenen Freitag im Kreuzgang des Karmelitenklosters uraufgeführt. Im Fernsehen (Bayerischer Rundfunk) ist er am kommenden Sonntag, 8. Juli, um 19 Uhr zu sehen.
Bei der Premiere mit dabei war selbstverständlich auch Familie Fiedler, die das alte Fabrikgebäude der Elektrotechnik und Maschinenbau-Firma “Rudolph Groß jun. und Otto Bohrer” gekauft und saniert hat. Das Herrichten von denkmalgeschützten Häusern ist so etwas wie ein Hobby von Stephan und Andrea Fiedler, erfährt man im Film – es ist bereits das achte Objekt, dem das Ehepaar zu neuem Glanz verholfen hat.
“Drei Tage wurde gefilmt – für zehn Minuten Film”, erinnert sich der 44-jährige Elektro- und Haustechnikplaner Stephan Fiedler, aber es hätte auch viel Spaß gemacht. Zum gesamten Gebäudekomplex der alten Fabrik zählen Lagerhalle, Kesselhaus und Fertigungshalle. Das Ensemble ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste Oberfranken eingetragen. Nach Beendigung der Produktion zu Beginn der 1970er Jahre waren die Gründerzeit-Gebäude dem Verfall preisgegeben. Mit viel Engagement und Liebe zum Detail sanierten die Fiedlers den Gebäudekomplex und erhielten dafür im Jahr 2010 den Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung. Aktuell hat das engagierte Ehepaar schon wieder ein neues Projekt in Angriff genommen, es laufen gerade die Vorbereitungen für die Sanierung des Aufseßhöf leins.
Der Vorsitzende des Landesdenkmalrates Thomas Goppel (CSU) sprach bei der Filmpremiere im Karmelitenkloster das Grußwort. “Frau Krafft zeigt in ihren Filmen sehr eindrucksvoll den Wert der Denkmäler und die Freuden, mitunter aber auch die Probleme der Eigentümer im Umgang mit ihnen”, sagte der Landtagsabgeordnete. Ihm sei es ein persönliches Anliegen, das Thema Denkmalpflege künftig besser im Fernsehen zu positionieren, um mit der Kraft der Bilder Überzegungsarbeit leisten zu können.
Vor der Filmvorführung hatte der Bayerische Landesdenkmalrat seine Jahrestagung im Karmelitenkloster abgehalten, bei der auch einige für Bamberg wichtige Dinge, wie das Quartier an der Stadtmauer oder der Bau der neuen ICE-Trasse diskutiert wurden. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nutzte die Gelegenheit, um auf den Planungsstand der Bahn hinzuweisen. “Der Lärmschutz mit sechs bis zehn Meter hohen Mauern würde die Stadt in zwei Teile teilen”, erklärte Starke auf der Pressekonferenz. Thomas Goppel kündigte an, dass man die Stadt in dieser Angelegenheit unterstützen werde.
Auch ein anderes Projekt, das dem Stadtbild aus Sicht der Verantwortlichen geschadet hätte, ist vom Tisch: eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Theresianums.